Die BOLL-Geschäftsleitung (Jörg Gerdelmann u. Ulrich Boll) erwartet durch den Einsatz einer KI-basierten Software in der Disposition eine effizientere Tourenplanung sowie eine bessere Ressourcenauslastung.

BOLL plant zukunftsweisende Automatisierung

Meppen. Das Thema „Automatisierung/Digitalisierung“ hat bekanntermaßen bereits in den verschiedensten Arbeitsbereichen der Logistik Einzug gehalten. Disposition und Tourenplanung waren hiervon bisher weitestgehend ausgenommen. Hier war immer noch „Handarbeit“ gefragt. Doch inzwischen gibt es automatisierte Lösungen, die den Disponenten softwarebasiert unterstützen und somit entlasten, … aber nicht ersetzen! Auf diese Feststellung legt Ulrich Boll, Sprecher der BOLL-Geschäftsführung, großen Wert. „Zu häufig geistert noch das Schreckgespenst des Jobkillers durch die Köpfe und Abteilungen. Diese Angst wollen wir unseren Mitarbeitern nehmen, indem wir Sie von Anfang an aktiv in die Planungen einbeziehen.“

Die primäre Erwartung, die man bei BOLL an eine automatisierte Dispo hat, ist eine generelle Optimierung der bestehenden Arbeitsabläufe sowie der täglichen Tourenplanung. Aber auch die Tatsache, dass selbst größere Mengenschwankungen im Sendungsaufkommen mit bestehendem Mitarbeiterstamm abgefangen werden können, was vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels kein unwesentliches Argument ist, findet Geschäftsführer Jörg Gerdelmann überzeugend.

Im Nahverkehr soll das Softwareprogramm mit Hilfe exakt definierter Parameter die Abwicklung der eingehenden Transportaufträge und analog die optimale Tourenplanung übernehmen. Und auch hier ist der Disponent in den Prozess involviert, indem er die automatisierte Planung als Vorschlag erhält, er aber durchaus die Möglichkeit hat, bei Bedarf korrigierend einzugreifen.

„Um ein bestmögliches Planungsergebnis zu erzielen, bedarf es aber nicht nur der sendungsspezifischen Angaben. Auch aktuelle Daten wie Verkehrslage, Baustellen und Witterungsverhältnisse müssen berücksichtigt werden“, so Ulrich Boll. Die Zusammenführung aller relevanten Parameter ergibt lt. seiner Aussage schließlich den optimalen Transport. Auf einer interaktiven Karte wird der Disponent die geplante Tour überwachen und kann auch zu diesem Zeitpunkt noch das KI-System via TMS überstimmen.

Ein weiterer ausschlaggebender Faktor pro Automatisierung ist für die beiden Geschäftsführer des Meppener Logistikers die Transparenz der Planungsprozesse. „Wir können auf Wunsch jederzeit Kennzahlen abrufen, deren Auswertung maßgeblich zur betriebswirtschaftlichen Optimierung unseres Fuhrparks beiträgt,“ so Gerdelmann im Hinblick auf ein effektiveres Controlling.

Erfahrungen von Projektbeteiligten erster Anwender haben die Entscheider im Unternehmen BOLL letztlich davon überzeugt, dass ein intelligenter Einsatz der Automatisierungsmechanismen bisher nicht oder nur semioptimal genutzte Potenziale freigeben und somit für alle am Prozess Beteiligten konkrete Vorteile bieten kann.